Posted: October 5, 2009

Mit Nanokristallen Glas massschneidern

(Nanowerk News) Die Herstellung neuer Nano-Glaskeramiken war das Ziel des vor drei Jahren gestarteten Forschungsprojekts INTERCONY, das von der EU mit insgesamt 1,4 Millionen Euro gefördert wurde. Unter Leitung des Otto-Schott-Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena hatte das internationale und interdisziplinäre Team das Ziel, nanokristalline Glaskeramiken mit massgeschneiderten Eigenschaften herzustellen.
Das Resultat ist am 6. Oktober in den Rosensälen (Fürstengraben 27) der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu betrachten. Im Rahmen des Industriesymposiums "INTERCONY" werden die Wissenschaftler aus Deutschland, Bulgarien, Spanien und Griechenland ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen. Unterstützt wird diese Veranstaltung durch die Arbeitsplattform "MiT - Material innovativ Thüringen" und die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH.
"Für den Werkstoff Glas eröffnen die Forschungsergebnisse neue Anwendungsmöglichkeiten", betont der Jenaer Projektleiter Prof. Dr. Christian Rüssel. So verknüpfen die eingesetzten Nano-Kristalle die Vorteile von Glas (wie Formbarkeit, Transparenz) mit denen der Keramik (höhere Festigkeit, bessere Temperaturwechselbeständigkeit).
"Die Schott AG hat deshalb als Partner aus der Wirtschaft die Forscher im Projekt unterstützt und ist überzeugt davon, die Forschungsergebnisse schon bald in die Produktentwicklung überführen zu können", sagt der Glaschemiker Rüssel.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten nanokristalliner Gläser sind bereits jetzt denkbar und vor allem für die Photonik von grossem Interesse. Mit den neuartigen Materialien eröffnen sich z. B. aufgrund höherer Fluoreszenzquantenausbeuten interessante Möglichkeiten für die Laser- bzw. Displaytechnik.
"Doch noch sind längst nicht alle Anwendungsmöglichkeiten ausgeschöpft", ist sich Rüssel sicher. "Ob freieres Glas-Design auf Grund der besseren Stabilität der Nano-Glaskeramik oder ein Einsatz als energieeffizientes Material im Bauwesen - das wirtschaftliche Potenzial des neuen Werkstoffes ist gross."
Source: Friedrich-Schiller-Universität Jena