Posted: November 25, 2009

DFG finanziert Lipidforschung in Heidelberg, Dresden und Bonn

(Nanowerk News) Als gemeinsamer Verbund der Lipidforschung an den Universitäten Heidelberg, Dresden und Bonn wird an der Ruperto Carola der Sonderforschungsbereich/Transregio "Molekulare Architektur und zelluläre Funktionen von Lipid/Protein-Komplexen" eingerichtet. Nach erfolgreicher Begutachtung hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dafür Fördermittel in Höhe von rund 8,66 Millionen Euro bewilligt. Sprecherhochschule ist die Universität Heidelberg: im Biochemie-Zentrum (BZH) werden die standortübergreifenden Arbeiten koordiniert. Der SFB/Transregio 83 wird im Januar 2010 seine Arbeit aufnehmen und von der DFG über einen Zeitraum von vier Jahren gefördert.
Zwischen den unterschiedlichen Reaktionsräumen einer Zelle werden durch die abgrenzenden biologischen Membranen hindurch kontrolliert Substanzen und Informationen ausgetauscht. Diese Membranen setzen sich aus zwei wichtigen Bestandteilen - Lipiden und Proteinen - zusammen. Membranlipide galten ursprünglich als rein strukturelle Komponenten, die die Grundstruktur der Membranen bestimmen und als "Lösungsmittel" für Membranproteine dienen. Nun hat sich gezeigt, dass Lipide eine unerwartete Vielzahl physiologischer Funktionen, sowohl beim Membrantransport als auch bei der Signalweiterleitung, kontrollieren. Eine entscheidende Rolle dabei spielen spezifische Protein-Lipid-Wechselwirkungen, von denen bislang jedoch nur ein verschwindend geringer Teil bekannt ist.
Langfristiges Forschungsziel ist es, den Beitrag eines jeden Membranlipids für Strukur und Funktion einer biologischen Membran zu verstehen. Erste Studien werden sich in vergleichender Analyse auf ausgewählte Membran-Modellsysteme konzentrieren. Um einen grundlegenden Einblick in die Natur und Funktion von Protein-Lipid-Wechselwirkungen zu erhalten, werden die Wissenschaftler des SFB/Transregio 83 geeignete Systeme bereitstellen und diese mit innovativen technologischen Analysemethoden untersuchen. Darüber hinaus sollen individuelle Komplexe aus Proteinen und Lipiden analysiert werden.
Partner des Biochemie-Zentrums im SFB/Transregio sind das Universitätsklinikum Heidelberg, das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg, das Biotechnology Center (BIOTEC) der Technischen Universität Dresden, das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden und das Life & Medical Sciences Institute (LIMES) der Universität Bonn. Wissenschaftler dieser Forschungseinrichtungen haben bereits in früheren Projekten erfolgreich zusammengearbeitet, wie der Sprecher des SFB/Transregio, Prof. Dr. Thomas Söllner vom BZH, erläutert.
Source: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg