Posted: Sep 24, 2010

Das NanoCare-Programm des BMBF wurde um drei Projekte erweitert - CarboTox, NanoGem und NanoMed

(Nanowerk News) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen des NanoCare-Programms 3 neue Forschungsverbünde: CarboTox, NanoGem und NanoMed.
Ziel der Projekte ist es, die humantoxikologischen Aus- und Wechselwirkungen bei der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von synthetischen Nanomaterialien systematisch zu erforschen. Dazu sollen externe bzw. interne Expositionen quantifiziert, materialspezifische ausschlaggebende Parameter für die Toxizität bestimmt und Wirkmechanismen ermittelt werden, um entlang des Lebenszyklus der Nanomaterialien eventuelle toxische Wirkungen auf den Menschen nachzuweisen und vorherzusagen.
CarboTox – Entwicklung von Screening-Verfahren zur Untersuchung eines möglichen kanzerogenen Potentials von Carbon Nanotubes
CNT kommen als Fasern unterschiedlicher Länge und Dicke, gestreckt oder in verknäuelter Form und mit verschiedenen Oberflächeneigenschaften vor und können möglicherweise bei der Aufnahme in die Lunge schädliche Wirkungen hervorrufen. Das Hauptziel des Vorhabens ist es zu klären, ob einzeln vorliegende CNT-Fasern eine asbestartige biologische Wirkung hervorrufen. Ferner sollen möglichst sichere Prüfverfahren entwickelt werden, die als schnelle Labortests eine Aussage über das Gefahrenpotenzial unterschiedlicher CNT-Formen erlauben, ohne dass aufwendige Tierversuche notwendig werden. Wenn solche verlässliche Tests verfügbar sind, können schon in frühen Produktentwicklungsphasen unbedenkliche CNT-Typen identifiziert werden. Damit könnte ein potenzielles Gesundheitsrisiko bei der Herstellung von CNT-Fasern und der Verarbeitung zu CNT-haltigen Produkten bzw. Bauteilen erheblich verringert werden. Die Bedeutung solcher Prüfverfahren für eine verlässliche Toxizitätsbewertung in industriellen Anwendungen ist besonders hoch.
Laufzeit: 1.09.2010 - 31.08.2013
Projektleitung: Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, ITEM, Dr. Bernd Bellmann
NanoGEM – Nanostrukturierte Materialien: Gesundheit, Exposition und Materialeigenschaften
NanoGEM ist ein Konsortium aus universitären und privaten Forschungseinrichtungen, Industrie und Behörden, das die offenen Fragen der nachhaltigen Entwicklung und Risikoabschätzung mit speziell angepassten Strategien beantworten will. So wird eine umfassende Bewertung der Gefährlichkeit von industrierelevanten Nanopartikeln und Nanomaterialien erstmals auch in weiterverarbeiteten Produkten erfolgen. Dem Aspekt der Biokinetik, also der Aufnahme und Verteilung von Nanopartikeln im menschlichen Körper in Abhängigkeit von Größe, Struktur und Oberflächeneigenschaften, wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Fragen der Arbeits- und Produktsicherheit bei der Herstellung, Verarbeitung, Anwendung und Entsorgung sollen u. a. mit neu entwickelten tragbaren Messgeräten beantwortet werden. Im Rahmen von NanoGEM werden für eine Risikoabschätzung so die notwendigen Daten zum internen und externen Kontakt von Nanopartikeln mit Organismen zusammengetragen.
Laufzeit: 01.08.2010 - 31.07.2013
Projektleitung: Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA), Dr. Thomas Kuhlbusch
NanoMed – Toxikologische Charakterisierung von Nanomaterialien für die diagnostische Bildgebung in der Medizin
Ziel des Projekts ist die Entwicklung, Charakterisierung und Erfassung der internen Belastung von Menschen durch innovative Nanopartikel mit hervorragenden bildgebenden Eigenschaften für die Computertomographie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) sowie die Bewertung der Gefährlichkeit. Zudem werden innovative Testmodelle entwickelt, die die Nanopartikel in der Zelle im Labor und im Tier nachweisen.
Laufzeit: 01.09.2010 - 31.08.2013
Projektleitung: Chemicell GmbH, Christian Bergemann
Source: BMBF