Posted: Oct 01, 2010

Start eines internationalen Forschungsverbundes im Grenzbereich zwischen Nanotechnologie und Medizin

(Nanowerk News) Am 6. Oktober startet in München eine internationale Forschungsallianz, die sich zum Ziel gesetzt hat, neuartige nanotechnologische Verfahren für die Medizin zu entwickeln und nutzbar zu machen.
Vertreter von vier weltweit führenden Zentren für Nanotechnologie treffen sich im Beisein der amerikanischen und japanischen Generalkonsuln an der Ludwig-Maximilians-Universität München, um ihre Partnerschaft mit Kooperationsverträgen zu besiegeln und im Anschluss ihre neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der "Nanotheranostik" auszutauschen, einem Grenzbereich zwischen Nanotechnologie und Medizin.
Gastgeber und gleichzeitig eines der Standbeine der internationalen Forschungsallianz ist das in München beheimatete Exzellenzcluster "Nanosystems Initiative Munich" (NIM). Dessen Sprecher Prof. Jochen Feldmann wird mehrere Kollegen vom California NanoSystems Institute (CNSI) in Los Angeles, vom Center for NanoBio Integration (CNBI) in Tokio sowie vom Nanomedical National Core Research Center (NCRC) in Seoul zur Unterzeichnung der Verträge an der LMU empfangen und das Symposium eröffnen.
Der Begriff "Nanotheranostik" ist eine Wortschöpfung, die neben dem Nano-Aspekt die Bereiche Therapie und Diagnostik zum Ausdruck bringen soll. Ziel der neuen Forschungsallianz ist es, im Zusammenspiel von physikalischer, chemisch-biologischer und pharmazeutisch-medizinischer Forschung neue Wege zu beschreiten, um mit Hilfe intelligenter Nanosysteme auf zellulärer Ebene gleichzeitig Diagnostik und Therapie betreiben zu können. So sollen medikamentöse und chirurgische Eingriffe gezielt nur dort vorgenommen werden, wo eine entsprechende krankhafte Veränderung vorliegt. Hier spielen neuartige Nanomaterialien wie z. B. komplexe Systeme aus Nanopartikeln eine ebenso entscheidende Rolle wie neuartige Verfahren, etwa die nanomedizinische Bildgebung und innovative DNA-Technologien.
Die Herausforderungen zu dieser Thematik sind nur in einem interdisziplinären Verbund zu meistern, wobei ein Standort allein die diversen Expertisen aus ganz verschiedenen Fachgebieten nicht anbieten kann. Im Rahmen dieser internationalen Forschungsallianz sind aber alle wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen versammelt, um schrittweise intelligente Nanowerkzeuge für die Diagnostik und Therapie schwerer Erkrankungen wie Krebs entwickeln zu können.
Source: Nanosystems Initiative Munich (NIM)