Sicherheit von Nanosilber in Verbraucherprodukten: Viele Fragen sind noch offen

(Nanowerk News) Silber und Silberverbindungen setzen Silberionen frei, die das Wachstum von Keimen hemmen können. Sie werden daher zum Beispiel in kosmetischen Mitteln, Textilien und in Haushaltsgeräten verwendet. Ausserdem ist Silber als Farbstoff für Lebensmittel und in Medizinprodukten zugelassen.
In jüngster Zeit wird von Herstellern von verbrauchernahen Produkten zunehmend Silber auch in Form von Nanopartikeln eingesetzt. Da Nanopartikel andere physikalische Eigenschaften als grössere Teilchen des gleichen Stoffes haben, sind sie für unterschiedliche Einsatzbereiche interessant.
Es ist jedoch bislang nicht geklärt, ob sich ihre toxikologischen Eigenschaften ändern und sie möglicherweise zum Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher werden können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte daher empfohlen auf die Verwendung von nanoskaligem Silber in verbrauchernahen Produkten bis zum Vorliegen einer abschliessenden Sicherheitsbewertung ganz zu verzichten.
Nicht zuletzt aufgrund von Einwänden der Industrie gegen diese Einschätzung hatte das BfR zu einem Workshop eingeladen, um bestehende Risiken und mögliche Handlungsoptionen für einen umfassenden Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher zu diskutieren.
Der Workshop hat jedoch die Position des BfR bestätigt, da es nach wie vor zu wenig gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über die spezifischen Wirkungen von Silberpartikeln in Nanogrösse gibt. Das BfR rät daher auch weiterhin von einem breiten Einsatz von Nanosilber in verbrauchernahen Produkten ab.
Ein Artikel zu diesem Thema erschien in der UMID Ausgabe Nr. 3/2011: "Sicherheit von Nanosilber in Verbraucherprodukten: Viele Fragen sind noch offen".
Source: Umweltbundesamt