Posted: June 3, 2010

Neue Nano-Ideen auf der Nanofair

(Nanowerk News) "New Ideas for Industry" – so lautet das Motto der diesjährigen Nanofair. Programmhöhepunkte der Konferenz sind Vorträge international renommierter Wissenschaftler, wie Andre Geim von der University of Manchester. Seine "neue Idee" sind zweidimensionale Kristalle, mit deren Hilfe sich winzige Transistoren herstellen lassen. Von diesem Graphen genannten "Wunderstoff" verspricht sich die Industrie, ihre Halbleiter-, Sensor- und Display-Technologien zu revolutionieren. Wissenschaftler erhoffen sich Durchbrüche in der Grundlagenforschung zur Quantenphysik.
Die führende Konferenz zum Thema Nanotechnologie in Europa findet bereits seit 2002 in Dresden statt und wird in ihrer achten Auflage am 6. und 7. Juli 2010 zur Nanotechnologie-Leitveranstaltung des DRESDEN-concept ausgebaut.
"Damit wird der Aufbau einer Spitzenforschungs-Allianz unter dem Dach das DRESDEN-concept im Bereich Nanotechnologie weiter vorangetrieben", sagt Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft der Landeshauptstadt Dresden. "Ich freue mich auch in diesem Jahr weltweit führende Experten zur Nanofair in Dresden begrüßen zu dürfen. Aus den Gesprächen erwarte ich wieder wichtige Impulse für kreative Projekte, Kooperationen und Produktentwicklungen."
Organisator der Nanofair 2010 ist das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden. Unterstützt wird das Fraunhofer IWS vom Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden, dem VDI-Kompetenzfeld Nanotechnik, dem Nanotechnologie-Kompetenzzentrum Ultradünne funktionale Schichten, Nanomat Karlsruhe und dem Forschungszentrum Karlsruhe.
Das gesamte Programm ist jetzt auf der Website www.nanofair.com verfügbar. Referenten aus 16 Ländern haben Vorträge zu den folgenden Schwerpunktthemen zugesagt:
  • functional nanocomposites
  • nanostructured surfaces
  • nanomaterials for life sciences
  • nanomaterials for energy applications
  • nanoelectronics & photonics
  • processing aspects of nanomaterials
  • nanoanalytical methods
  • Außer Andre Geim tragen Prof. Rüdiger Iden, Meyya Meyyappan, Harald Ade und Jürgen Michel auf der Nanofair vor.
    Prof. Rüdiger Iden, Senior Vice President Polymer Physics der BASF SE Germany und Sprecher für nanotechnology, wird die Chancen der Nanotechnologie im Anspruchsfeld des globalen Wandels – also im Hinblick auf Verbesserung der Lebensqualität bis hin zu einer effizienteren Nutzung von Energie und Rohstoffen – vorstellen.
    Meyya Meyyappan ist Chefwissenschaftler für Exploration Technology am Nanotechnologie-Center des NASA Ames Research Centers in Kalifornien. Er ist gleichzeitig Gründungsmitglied der US-Arbeitsgruppe Interagency Working Group on Nanotechnology (IWGN) aus der die amerikanische National Nanotechnology Initiative (NNI) hervorging. Heute koordiniert die NNI die Nano-F&E-Aktivitäten der US-Bundeseinrichtungen und damit von 26 Bundesagenturen. In seinem Vortrag wird er insbesondere auf die Kombination nanotechnologischer Sensoren und Materialien mit mikrosystemtechnischen Komponenten und Systemen eingehen, die für einen praktischen Einsatz oftmals unerlässlich ist.
    Harald Ade ist Physik-Professor an der North Carolina State University. Für seine Entwicklungen in der Röntgenmikroskopie und ihrer Anwendungen wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Aufgrund ihrer kürzeren Wellenlänge, ermöglicht die Röntgen-Mikroskopie eine deutlich höhere Auflösung bis in den Nanometerbereich, um an kleinsten Strukturen strukturelle, chemische oder magnetische Veränderungen zu untersuchen. Weitere Vorteile liegen darin, dass die Methode geeignet ist, wesentlich dickere Proben (bis 10 µm) und auch nicht-durchstrahlbare Proben zu untersuchen, wodurch sich völlig neue Möglichkeiten ergeben. Bei den Proben muss zudem keine elektrische Leitfähigkeit gegeben sein. Auch biologische Proben lassen sich im Gegensatz zur Elektronenmikroskopie ohne aufwändige Präparation untersuchen.
    Jürgen Michel vom renommierten Microphotonics Center am Massachusetts Institute of Technology wird seine neuesten Forschungsarbeiten zum Thema "Silizium-Photonik für Hochleistungsrechnen" vortragen. Siliziumbasierte Nanophotonik ist ein schnell wachsendes Forschungsfeld. Ziel ist es, die Vorteile der elektronischen Datenaufbereitung mit den Vorteilen der breitbandigen Übertragungseigenschaft des Lichtes, das zudem gegen elektromagnetische und elektrostatische Störungen immun ist, für die verschiedensten Anwendungsbereiche zu kombinieren.
    Source: Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS