DIN/DKE-Workshop "Nano-Normung - Erreichter Stand und aktuelle Herausforderungen"

(Nanowerk News) Am 3. Mai 2011 fand im DIN in Berlin der DIN/DKE-Workshop "Nano-Normung – Erreichter Stand und aktuelle Herausforderungen" statt. Der Workshop, der von Dir. u. Prof. Georg Reiners (BAM Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung) moderiert wurde, traf mit einer Beteiligung von mehr als 80 Teilnehmern auf reges Interesse.
Der Vize-Präsident der DIN, Prof. Dr. Manfred Hennecke (BAM Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung) eröffnete die Sitzung und warb mit den Worten "Wir brauchen Ihr Engagement" um aktive Mitarbeit in diesem wirtschaftlich wichtigen Bereich. Er erläuterte am Beispiel der aktuellen Diskussion um den Begriff "Nanomaterial" und der Vielzahl der kursierenden Definitionen die Bedeutung der Normung und Standardisierung in diesem Bereich.
Prof. Knut Blind (Fraunhofer FOKUS) ging in seinem Vortrag "Geschäftserfolg dank Nano-Normung" auf den allgemeinen Nutzen von Normung für die Industrie ein, der sich insbesondere durch die Verkürzung der aktivitätsreduzierten Periode äussert, die der ersten Euphorie folgt und vor dem allgemeinen Geschäftserfolg liegt.
Frau Dr. Steffi Friedrichs (NIA Nanotechnologies Industries Association) beleuchtete in ihrem Vortrag "Nano-Normung in Unterstützung der internationalen Nano-Industrien" die Zusammenhänge zwischen Nanotechnologie, Standardisierung und Regulation aus Industriesicht.
Herr Dr. Stefan Engel (BASF) stellte danach in seinem Vortrag "Aktuelle Ergebnisse der Nano-Normung" die Normung im ISO/TC 229 "Nanotechnologies", dem CEN/TC 352 "Nanotechnologies" sowie dem NA 062-08-17 AA "Nanotechnologien" des DIN vor. Er beleuchtete insbesondere die Zusammenarbeit der drei Gremien. Abschliessend beschrieb er das Normungsmandat der Europäischen Kommission im Bereich der Umwelt- und Gesundheitsaspekte, welches die Arbeit auf nationaler und europäischer Ebene aufgrund seiner Bedeutung für den europäischen Wirtschaftsraum massgeblich beeinflussen wird.
Herr Dr. Norbert Fabricius (Forschungszentrum Karlsruhe) stellte in seinem gleichlautenden Vortrag die Nanotechnologie-Normung im Bereich der Elektrotechnik dar auf internationaler und nationaler Ebene dar.
Herr Dr. Matthias Voetz (Bayer Technology Services) beschrieb in seinem Vortrag "Nano-Normung: Interessenvertretung der deutschen Industrie" aus eigener Erfahrung anhand einiger Beispiele sehr plastisch, wie wichtig die aktive Mitarbeit für ein Industrieunternehmen in dem Normungsgremium zur Wahrung praktischer Geschäftsinteressen sein kann.
In dem abschliessenden Vortrag von Herrn MinR Dr. Herbert Zeisel (Bundesministerium für Bildung und Forschung) "Bedeutung der Normungsaktivitäten aus Sicht des BMBF" führte dieser die vom BMBF geförderten Forschungsprojekte auf und erläuterte die möglichen Verknüpfungen zur Nanotechnologienormung.
Der Nachmittag diente dazu, in vier parallelen Branchenworkshops (Chemie/Textil, Lebensmittel/Kosmetik, Medizin, Elektronik, Optik, Mess- und Prüftechnik, Maschienenbau/Verkehr/Energie) und einer anschliessenden gemeinsamen Diskussion den aktuellen Normungsbedarf herauszuarbeiten. Hier wurde der allgemeine Bedarf an einheitlichen Charakterisierungsmethoden und Berichtsblättern deutlich. In der Elektronik wurde darüber hinaus ein Projekt über gedruckte Batterien angestossen.
Zusammenfassend wurde im Laufe des Workshops deutlich, dass der allgemein anerkannten Bedeutung der Normung im Bereich der Nanotechnologien eine zu geringe aktive Beteiligung der betroffenen Industrie gegenübersteht, die für die derzeit nicht beteiligten Firmen, aber auch für den Wirtschaftsstandort insgesamt, ein finanzielles Risiko darstellt.
Source: DIN Deutsches Institut für Normung