Nanotechnologie-Unternehmen erfolgreich gründen und finanzieren

 
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8) Wie sieht ein guter Businessplan aus?

– Vorprüfung – Begutachtung Businessplan

– Vorläufige Vertragsverhandlung

– Due Diligence-Prüfung

– Vertragsabschluss

Der Businessplan ist Ihre schriftliche Zusammenfassung von Antworten auf die meisten der Fragen, die in Kapitel 2-7 gestellt wurden. Er gibt Ihnen die Möglichkeit Ihre Gedanken zu sortieren und auf Papier zu bringen und diese zu strukturieren.
Hier lesen Sie nun einen Vorschlag wie Sie den Businessplan strukturieren könnten. Im Wesentlichen sollten Sie dabei folgende Punkte näher ausführen:

– Executive Summary

– Unternehmenskonzept/Strategie

– Zielmarkt

– Nanotechnologische Produkt/Anwendung

– Kommerzialisierung und Vertriebsplanung

– Management, Personal und Organisation

– Chancen und Risiken

– Finanzplanung

– Anhang

1. Executive Summary
Das Executive Summary ist eine Zusammenfassung des Businessplans. Es ist daher sinnvoll, das Summary im Laufe der Ausarbeitung des Businessplans immer wieder zu überarbeiten, um es an den Businessplan anzupassen oder es sogar erst nach Beendigung des übrigen Businessplans zu verfassen.
Das Executive Summary soll einen Einblick in das Unternehmen geben und die Zielsetzung des Businessplans darlegen. Die Qualität des Summary entscheidet in der Regel ob der Investor die darauf folgenden Kapitel im Businessplan liest oder nicht. Auf nicht mehr als zwei Seiten sollte eine kurze Beschreibung folgender Themen gegeben werden:
  • Geschäftsidee
  • Leistungsangebot
  • Unternehmensstrategie
  • Es ist darauf zu achten, dass nichts in das Executive Summary Eingang findet, was sich nicht im weiteren Verlauf des Businessplans wieder findet. Das bedeutet, die Interpretationsfreiheit im Summary ist begrenzt. Tipp: Ein erfolgreicher, spezialisierter Nanotech-VC bekommt in Stoßzeiten in der Woche an die 15 Businesspläne zur Prüfung auf den Tisch. Seine Zeit ist sehr begrenzt. Bringen Sie Ihre Geschäftsidee gleich auf den ersten Seiten in wenigen Absätzen auf den Punkt.
    2. Unternehmenskonzept/ Strategie und zugrundeliegendes Konzept
    Dieser Abschnitt dient dazu, einen Überblick über das Unternehmenskonzept zu geben. Hier wird sowohl die Geschäftsidee als auch die Mittel und Wege, wie diese Idee erfolgreich umgesetzt werden kann skizziert.
    Eine Darstellung des zeitlichen Ablaufs der Umsetzung des Unternehmenskonzepts soll klar und übersichtlich beigefügt sein.
    3. Zielmarkt
    Eine Analyse des Zielmarktes ist in jedem Fall notwendig. Um Kapitalgeber zu überzeugen und realistisch planen zu können, sollte eine Analyse von Branche und Markt durchgeführt werden. Damit soll das Potential, das der Zielmarkt bietet, herausgearbeitet werden. Gerade bei Neugründungen ist eine unzureichende Marktanalyse oftmals der Grund für ein Scheitern der Unternehmung.
    In der Analyse sollte auf jeden Fall auf das Marktvolumen, das vorhandene Marktpotential, die Wachstumsmöglichkeiten des Marktes, Eintrittsbarrieren sowie Marktbeschränkungen eingegangen werden. Wenn Sie von Gesetzen wissen die den Markt beeinflussen, sollten sie diese auch in diesem Kapitel erwähnen.
    Des Weiteren sollten auch die Wettbewerber berücksichtigt werden: Hier gilt es, sich vor allem mit den Stärken und Schwächen der Mitbewerber und deren Leistungs- und Produktangebot zu befassen.
    Tipp: Eine von extern erstellte Marktanalyse ist kein Garant für zufriedenstellende Resultate. Es kann deshalb auch sinnvoll sein, den Markt selbst zu erforschen und auf eine teure Marktstudie zu verzichten. Dies hat den Vorteil, dass Sie den eigenen Markt noch besser kennen lernen und wichtige Kontakte knüpfen. Machen Sie sich selbst ein Bild!
    4. Das nanotechnologische Produkt, oder die Anwendung
    In diesem Teil des Businessplans werden die der Unternehmung zugrunde liegenden Anwendungen und Produkte erläutert.
    Diese haben nur dann gute Chancen am Markt, wenn sie sich von den Wettbewerbern hinsichtlich Kundennutzen und Wettbewerbsvorteilen differenzieren. Kapitalgeber erwarten hierbei oft eindeutige USPs, also Alleinstellungsmerkmale.
    Tipp: Bei der Beschreibung des Produkts und/oder der Anwendung sollte eine zu technische Erläuterung vermieden werden, da der Leser nicht zwangsläufig über das nötige Hintergrundwissen verfügt. Falls nötig, sollten bestehende Patent- oder Schutzrechte Erwähnung finden.
    5. Kommerzialisierung und Vertriebsplanung
    Dass Sie ein tolles Produkt entwickeln ist schön und gut, aber wie werden Sie es vermarkten? Wie machen Sie Ihr Unternehmen bekannt? In der Beschreibung der Marketingstrategie sollten Sie zeigen, wie wichtig Ihnen die Kommerzialisierung Ihrer Entwicklung ist.
    Wenn Sie die Kompetenzen Ihres potentiellen Investors kennen, binden Sie diese hier ein. Welche Unterstützung würden Sie von Ihrem Investor erwarten? Welche Portfolio-Beteiligungen des Investors forscht und entwickelt im selben Fachgebiet der Nanotechnologie wie Sie?
    Tipp: Vergessen Sie nicht einen Zeitplan für Ihre Marketingaktivitäten beizufügen. Hierin sollten alle Maßnahmen miteinbezogen werden, die zur Vorbereitung des Markteintritts und während der ersten Monate, vielleicht auch Jahre durchgeführt werden müssen.
    6. Management, Personal und Organisation
    Hier sollen zum einen die vorhandenen Fähigkeiten und Qualifikationen des Managements dargelegt werden. Zum anderen sollen die Mitarbeiter, die wichtige Positionen in der Unternehmung übernehmen, vorgestellt werden.
    Dabei heben Sie jene Aspekte besonders hervor, die für die Umsetzung der Geschäftsidee oder für das Unternehmen von Bedeutung sind. Dazu gehören zum Beispiel Branchenkenntnisse, bisherige Erfolge, soziale Kompetenzen und berufliche Erfahrung.
    7. Chancen und Risiken
    Eine SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats) stellt ein Unternehmen keinesfalls negativ dar. Vielmehr zeigt dies, dass die Verfasser sich eingehend und kritisch mit der Unternehmung auseinandergesetzt haben. Background zum Thema SWOT-Analyse finden Sie auf Wikipedia oder hier in weitere Quellen:
    8. Finanzplanung
    Ein wichtiges Element des Businessplans ist eine ausführliche und gut recherchierte Darstellung der Finanzierung des Start-ups. In diesem Abschnitt müssen alle vorher angeführten Analysen und Vorhaben in konkrete Zahlen umgewandelt werden.
    Die Finanzplanung sollte für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren dargelegt werden. Wie auch für den übrigen Businessplan gibt es auch hier keine eindeutigen Vorgaben, was die Darstellung der Finanzplanung angeht.
    Tipp: Wichtig ist, dass die angeführten Zahlen nachvollziehbar und natürlich gut recherchiert sind. Jedoch sollte man, wie in allen Kapiteln des Businessplans, den Leser nicht mit allzu technischen Details überlasten.
    9. Anhang
    Den Abschluss des Businessplans stellt der Anhang dar. An dieser Stelle sind alle notwendigen Unterlagen zu finden, wie zum Beispiel Lebensläufe, Gewerbeanmeldung etc. Zudem können hier Tabellen oder Grafiken eingefügt werden, für die in den vorherigen Abschnitten kein Platz war. Allerdings gilt auch hier, dass auf Unnötiges verzichtet werden sollte. Im Einzelnen können sich folgende Unterlagen im Anhang wiederfinden:
  • Handelsregisterauszug, Gewerbeanmeldung, Gesellschaftervertrag, Rechtsform
  • Schaubilder, Graphiken oder Organigramme
  • Teile der Finanzplanung, wie Tabellenkalkulationen o.ä.
  • Patente, Betriebserlaubnisse, Lizenzen etc.
  • Broschüren oder Prospekte
  • Lebensläufe, Zeugnisse etc.
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